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Atmen unter Wassser: Künstliche Kiemen für Taucher
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System extrahiert Atemluft aus Wasser
Der israelische Erfinder Alan Bodner hat ein Unterwasser-Atmungssystem entwickelt, das den Sauerstoff direkt aus dem Meerwasser extrahiert. Taucher sollen sich damit ohne Pressluftflasche ins Wasser wagen können. LikeAFish, wie das Gerät getauft wurde, ist eine batteriebetriebene künstliche Lunge, die sowohl Taucher, U-Boote als auch Unterwasser-Habitate mit Atemluft versorgen soll.
LikAFish arbeitet mit einer Hochgeschwindigkeits-Zentrifuge, um den Wasserdruck in einem kleinen dichten Tank stark zu reduzieren. Dadurch kann die im Wasser gelöste Luft in den gasförmigen Zustand übergehen. Die auf diese Weise gewonnene Luft wird zu einem Tank geleitet, von dem aus der Taucher versorgt wird.
Bodners System pumpt 200 Liter Wasser pro Minute durch den Extraktionskreislauf, um die Menge an Atemluft zu erreichen, die eine durchschnittliche Person verbraucht. Ein Liter Wasser enthält zwischen 1,5 bis 2,5 Prozent Luftanteil, 34 Prozent davon ist Sauerstoff. „Der Taucher ist nicht mehr von der Größe der Pressluftflasche abhängig, sondern von der Batterie, die LikeAFish mit Energie versorgt“, sagte Bodner der BBC. Eine Batterie mit dem Gewicht von einem Kilogramm reiche für eine Stunde Tauchzeit aus. Derzeit gibt es die Apparatur lediglich als Labormodell, jedoch ist die Ausstattung eines Unterwasser-Habitats in Australien mit dem alternativen Luftversorger schon in Vorbereitung. Bodner beabsichtigt das System noch zu verkleinern, um es in eine Taucherweste integrieren zu können. In zwei Jahren will er einen funktionsfähigen Prototypen präsentieren.
Mike Rowley, National Instructor vom britischen Sub-Aqua Club, gibt sich jedoch skeptisch: „Bodner geht davon aus, dass ein Taucher mit einem geschlossenen System nur einen Liter Luft pro Minute braucht. Dies ist aber kein absoluter Wert. Bei körperlicher Anstrengung, beispielsweise beim Anschwimmen gegen starke Strömung, steigt der Verbrauch auf 3,5 Liter an.“ Zudem sei zu bedenken, dass es so genannte tote Zonen in Gewässern gibt, wo die Luftsättigung des Wassers gering oder die Schadstoffkonzentration sehr hoch ist. „Das Gerät benötigt zumindest eine Art von Reserve, um erhöhten Verbrauch beziehungsweise die Versorgungslöcher zu überbrücken“, so Rowley.
Bodner ist sich der noch zu lösenden Probleme bewusst. Er sieht die erste praktische Anwendungsmöglichkeit bei Habitaten unter Wasser. Diese könnte mit seiner Entwicklung von der Oberflächenversorgung mit Atemluft unabhängig gemacht werden, so der Erfinder.
Quelle: pressetext.austria
Abbildung: © Alan Bodner
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Kommentar
Wow klasse Artikel! Danke dafür! War mir bis jetzt noch garnicht bekannt, bin mal gespannt wie sich das weiter entwickelt...
Gruß Klaus
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Kommentar
Eine sehr innovative Idee, um nicht zu sagen faszinierend :D ich würde sowas gerne mal ausprobieren. Ob das auch wirklich funktioniert? man muss ja in weitaus größeren tiefen auch den Druck mit einberechnen.
Grüße Sarah
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